Über uns

Der Bürgermeister der Nacht durchforscht mit sezierendem Dichterauge die Großstadt und macht seinen Einfluss als Anwalt der lauten Zwischentöne geltend. Für sein zweites Album “Viel Spaß in der Zukunft“ hat die vierköpfige Band um Sänger und Texter Fynn Steiner und Komponist und Gitarrist Joachim Franz Büchner elf glamouröse und zornige Stücke aufgenommen.

Die Songs changieren zwischen apellativer Angriffsformel „Dein Hamburg ist das Tor zur Welt für Waren und Rendite/ für alle anderen gibt es dann noch die Gefahrengebiete“, akribischer Selbstbetrachtung „Ich bin ein Nichts und Niemand, Baby/ ein Ozean aus Bier und Ekel“ und trotziger Vitalität im Niemandsland Underground „Es geht los/ Viel Spaß in der Zukunft/ wir haben die besseren Ideen“. Büchners genreübergreifende musikalische Ideen spielen mit Steiners Beatpoesie Turmbau. So betreibt die Band waghalsige Feldforschung in schwindelnden Höhen.

„Der Bürgermeister der Nacht hat sich in den letzten zwei Jahren vom Art School Pop-Duo zu einer echten, potenziell Stadion-fähigen, Band entwickelt, ohne die eigene Vision aus den Augen zu verlieren. Es wimmelt von Zitaten und Verweisen auf der Musik- und der Textebene, während ein Slogan nach dem anderen abgefeuert wird.“ findet Frank Spilker, Sänger der Band Die Sterne.

Zusammen mit einem weiteren „Hamburger Schule“-Pionier, dem Produzenten Pascal Fuhlbrügge, bricht Der Bürgermeister der Nacht in der erweiterten Tradition von Andy Warhols Factory die starren Genregrenzen zwischen Musik, Kunst und Literatur auf.
Mit Schlagzeuger Tobias Noormann und Bassist Fabio Papais bringen Steiner und Büchner mit “Viel Spaß in der Zukunft“ ein Album heraus, auf dem Gastmusiker wie Experimental-Cellist Andi Otto, Veronica Burnuthian von der Münchener Band Friends of Gas, Sängerin Pola Schulten oder Flumroc von der Züricher Band Saalschutz auf Texte treffen, die sich wie ein kurzer Roman über die Abgründe der Hansestadt Hamburg und das Wesen des Menschen in seiner Eigentlichkeit lesen.

Die Musik klingt als hätten sich David Bowie und The Fall in der Kneipe “Mutter“ zu einer manischen Lagebesprechung versammelt. Hier wird die Absicht postuliert, eine wunderbar verstörende Welt der Musik zu errichten, die abseits der ausgetretenen Pfade der Mittelmäßigkeit und des Formathaften floriert. Ein früher Förderer der Band, der Musiker und Autor Kristof Schreuf, nennt das „Eine wuchtige, reizende, unverschämt sexy Platte.“

Vom 2. bis 3. März 2019, 12:00- 12:00, wird als Releasefeier zur neuen LP “Viel Spaß in der Zukunft“ das bereits dritte große Bürgermeister der Nacht 24- Stunden- LIVE- Konzert in Zusammenarbeit mit der Galerie Melike Bilir im Hamburger Fleetstreet Theater stattfinden, denn der Bürgermeister nimmt sein Motto “Alles für die Kunst“ ernst.

In einem inzwischen legendären Spiel von Reproduktion und Improvisation wird ein großes interdisziplinäres Gesamtkunstwerk mit vielen Gästen auf die Beine gestellt.

KURZE GRÜNDUNGSGESCHICHTE

2011 tun sich die Vorstadt-Exzentriker Fynn Steiner und Joachim Franz Büchner zusammen und verkünden: „Wir sind der Bürgermeister der Nacht!“
Gemeinsam mit ihrem Künstlerkollektiv KRAUTZUNGEN entwerfen sie auf Konzerten und Performances ihre eigene Mythologie; eine utopische “Welt auf Bierschaum“, die sie in ihrer verschwenderisch-furiosen ersten Single besingen. Dort bringen sie auf den Punkt, was sie suchen: die alternativen Lebensentwürfe, die Kunst des Absurden und die hochhaushohe Macht der Musik!

2014 geht Der Bürgermeister der Nacht mit der Hamburger Band Die Sterne und gemeinsamer Single auf Konzerttour durch 14 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

2015 erschien das Debütalbum “In Champagnerlaune“.

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„…als hätten Kult-Labels wie Atatak oder ZickZack tatsächlich den Kulturkampf gewonnen. Das ist Kunst mindestens in 1000 Jahren – und heute eine der schillerndsten Pop-Perlen des Jahres.“ – Linus Volkmann in der Intro #236 über In Champagnerlaune

Anfang 2017 bringt der Bürgermeister auf dem Hamburger Label Fidel Bastro eine Splisingle 7“ mit Kiesgroup raus, auf dem der Song „Daniel Richters Gartenparty“ vertreten ist (andere Seite: Kiesgroup mit „Wenn Du leise schreist). Später im Jahr erscheint der Track „Gläser, Kultur und Psychosen“ auf dem Sampler „Keine Bewegung 2“ der Labels Staatsakt und Euphorie, wo 2014 auch schon „Der Neue Hubert Selby“ erschienen war.

ÜBER VIEL SPAẞ IN DER ZUKUNFT

Die Songs drehen sich um alles, was uns betrifft: Um den Schreibtisch als Welt, um den eigenen Willen als Ärgermacher und um Berge unerledigter Dinge. Um das Wetter, das Nachrichten enthält und um Gartenfeste von Malerfürsten. Um das Leben zwischen dem Kühlschrank, der leer und dem Handy, das Antworten schuldig bleibt. Und nicht zuletzt um Liebe als Zeitvertreib der Bourgeoisie.

Sänger Fynn Steiner bezieht einen sympathischen Standpunkt: Autoaggressionen sind interessant, wenn er etwas aus ihnen machen kann. Zum Beispiel Worte. Solche zum Zubeißen und andere, die in den Mund zurückrollen. Worte, die Fynn Steiner auf viele mögliche Arten und Weisen singt oder salopp erzählt oder in aller Ruhe keift, manchmal trocken konfrontativ und manchmal apart verschlagen wie bei einer Moritat. Mit Kieksern nach oben, mit einem Groll von unten und bis ins Luftholen gereizt.

In dem Titelstück Viel Spaß in der Zukunft sagt Fynn Steiner, von welchem Standpunkt aus er von nun an auf die Lage und die Zeitläufe drauf schaut: „Von allen Ideen schätzen wir am meisten noch die linken“. So ausdrücklich und dabei non-chalant hat sich selbst in Hamburg kaum je eine Band politisch verortet.

Und das mitten im Rock, dieser treibenden Kraft, einer auch wehmütigen, aber vor allem aufrührerischen Energie, mit Synthesizer-Konfetti, manischer Geige und Chören. Mit Texten, die ein Selbstverständnis in Bewegung bringen können wie musikalisch gerechter Zorn. Der ist bei “Der Bürgermeister der Nacht“ stark genug, um, wie aus den Worten, etwas zu machen. Und diese Band macht ganz viel daraus. Fabio Papais, Tobias Noormann, Joachim Büchner und Fynn Steiner müssen dabei weder allzu genau wissen, wer sie sind noch was sie tun, um es trotzdem hinzukriegen. Deshalb klingt ihre Musik so wunderbar gefasst. Gefasst auf alles, was jetzt kommt. (Kristof Schreuf) 

Rezensionen u.A.:
Intro (Linus Volkmann)
Lie in the Sound- Der Chic der Chiffren
Musikexpress (Frank Sawatzki)

Features u.A.:
Sonic Reducer (Besprechung und Interview)
Die Zeit (Lina Brion)
Kaput Magazin (Interview und Videopräsentation)

Mit dem Song “Der Neue Hubert Selby” ist der Bürgermeister auf dem im Mai 2014 erschienenen Sampler “Keine Bewegung” der Labels Staatsakt und Euphorie vertreten.

Die erste Vinyl Single “Alles für die Kunst” erschien im April 2014 auf Produzent Pascal Fuhlbrügges Label Hand 11.

2014 ging Der Bürgermeister mit der Hamburger Band „Die Sterne“ auf eine erfolgreiche Tournee durch 14 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, nahm an der „Keine Bewegung“-Tour teil und spielte auf Releaseparties für „Alles für die Kunst“. Unter dem selben Motto fand der vom Bürgermeister kuratierte Abend auf dem MS Dockville Kunstcamp in Hamburg statt.

Die zweite 7“ Single „Welt auf Bierschaum / Es ist wie es ist“ war ausschließlich auf der Tournee mit den Sternen erhältlich und ist ausverkauft.

Am 22.5. erschien die Digital Download- EP „Kennen Sie den Bürgermeister“ (Hand11) mit Modifikationen von Erobique, Haku San, Naomi Sample, Frank Spilker, Pascal Fuhlbrügge mit Charlotte Pfeifer, Truglodyt , Alexander Polzin und Fehmi Baumbach.

Am 16.10. erschien das Debütalbum „In Champagnerlaune“ digital und als Vinyl mit Downloadcodes! Es wird auf einer Tour vorgestellt, siehe Termine.

Die Videos und Visuals entstehen in Zusammenarbeit mit Fotograf und Filmer Robin Hinsch.

 

Pressestimmen:

„Die beiden Hamburger Fynn Steiner und Joachim Franz Büchner haben etwas Verstörendes und genau deshalb ganz und gar Wunderbares erschaffen.“ Wiebke Tomescheit, MOPO

„Sie sind voller skurriler Wortbilder, zerlegter Redensarten und Verweise, von Paul Auster über Peter Handke zu Walter Benjamin.“ Lina Brion, DIE ZEIT

„…ein zauberhafter Wühltisch aus Melodien, Sounds, Unverständlichkeiten und seltsamen Zeilen – als hätten Kult-Labels wie Atatak oder ZickZack tatsächlich den Kulturkampf gewonnen. Das ist Kunst mindestens in 1000 Jahren – und heute eine der schillerndsten Pop-Perlen des Jahres.“ Linus Volkmann, Intro

„Steiner gelingen aber auch kleine Zeilen von großer Wirkung: „Manchmal denke ich nur für dich an mich“. Oder: „Ich wollte Widerstand leisten, aber es war mir zu leicht“. In solchen Momenten wird IN CHAMPAGNERLAUNE zu einem großen Pop-Album, genau dann nämlich, wenn sich das Verstörte und Verzagte mit Hurra-Melodien und Angriffslust paaren.“ Frank Sawatzki, Musikexpress